Bugatti Type 51 Grand Prix 1931
Neuzugang für die autobau erlebniswelt.
Mit einer schönen Feier, vor rund 80 geladenen Gästen, wurde am Sonntag, 13. März das Juwel bleu, der Bugatti Type 51 Grand Prix 1931 vorgestellt. Fredy Lienhard bezeichnete diesen Schritt als historisch für autobau, da die Motorsportgeschichte und somit die Fahrzeuge bisher Jahrgänge ab 1950 tragen.
Zur Geschichte von Bugatti
Ettore Bugatti (1881-1947) war einer der erfolgreichsten Automobilbauer der Geschichte. Er gilt als Genie und beeindruckte mit seiner charismatischen Persönlichkeit. Geboren in einer italienischen Künstler-Familie (Vater Carlo war Architekt und ein Freund von Segantini, sein Bruder Rembrandt war Bildhauer), wurde Ettore Bugatti Automobil-Konstrukteur und gründete 1910 im französischen Molsheim die "Automobiles Ettore Bugatti". In den Jahren 1912-1933 waren seine Rennwagen kaum zu schlagen. Kein anderer Automobil-Konstrukteur revolutionierte den Rennwagen-Bau so sehr wie Ettore Bugatti. Mit dem Type 13 zeigte Bugatti 1912, dass man mit einem Bruchteil der bisher üblichen Motorengrösse (bis zu 12-Liter) und einem erheblich reduzierten Gewicht nicht nur äquivalente Beschleunigung erzielte, sondern auch Strassenlage, Bremswirkung und Benzinverbrauch deutlich verbesserte. Ebenso genial war die Art und Weise, wie Ettore seine Autos konzipierte. "Le Patron", wie seine weit über 1000 Mitarbeiter Ettore gerne nannten, ging mit einer eher künstlerischen und intuitiven Art an die Konzeption seiner Autos. Seine Produkte und all deren Details waren nicht nur schön und skulptural, sondern dieser atypische Ansatz resultierte erstaunlicherweise in hoher Zuverlässigkeit und in grossen Rennerfolgen.
1924-1933 war die erfolgreichste Bugatti-Periode. Die neue Generation wurde 1924 mit dem Type 35 Grand Prix de Lyon vorgestellt – ein wunderschönes skulpturales Rennauto (Gewicht 750 kg, Geschwindigkeit 200 km/h, mit 8-Zyl. 2000 cc Motor, aufwendige Aluminium-Gussfelgen und viele weitere technische Innovationen), welches gleich im ersten Renn-Einsatz sehr kompetitiv war. Mit den weiterentwickelten Modellen Type 35 B (mit 2.3 Liter Roots-Kompressor-Motor) und 35 C (ebenfalls Roots-Kompressor mit 2 Litern) fuhr BUGATTI auf eine unglaublich dominante Art allein bis 1927 schon über 2000 Siege ein. Das permanente Bedürfnis nach immer mehr Leistung zwecks Erhaltung der Dominanz führte 1930 zum Type 51 Grand Prix – die logische Weiterentwicklung der genialen Type 35 Generation. Mit dem Vorgänger Type 35 B waren die Autos weitgehend identisch, beeindruckten jedoch mit einem neuen 2.3 Liter Doppelnockenwellen-Motoren (inspiriert von den Miller Rennwagen). Nur gerade 40 Exemplare vom Type 51 Grand Prix wurden gebaut (Vergleich: komplette Type 35 Grand Prix Reihe 204 Expl.). Die ersten 3 Fahrzeuge gingen an die Werksfahrer Louis Chiron, Earl Howe und Achille Varzi. Letzterer verliess – tief beeindruckt vom neuen Bugatti – das Maserati-Werksteam und besiegte gleich im ersten Rennen in Alessandria niemand geringeren als Tazio Nuvolari auf einem Alfa Romeo.